Unser Reitverein
Der Reit- u. Fahrverein Forst 1932 e.V. wurde 1932 als Folge der jahrhundertelangen Tradition der Pferdezucht in Forst gegründet.
Unser Verein verfügt über eine Reithalle mit zwei Tribünen und einer Reitbahn mit den Maßen 25 Meter x 50 Meter. Ferner steht für Veranstaltungen ein großer Rasenplatz mit Flutlichtanlage zur Verfügung. Neben der Reithalle können die aktiven Vereinsmitglieder zusätzlich zwei große Außenreitplätze nutzen. Beide Plätze wurden 2013 grundsaniert und bieten somit eine optimale Grundlage für die Arbeit unter freiem Himmel. Besonders reizvoll sind die zahlreichen Möglichkeiten, direkt von der Vereinsanlage aus in das Gelände zu reiten, da diese an den Hardtwald mit angelegten Reitwegen angrenzt.
Da der Reitverein keine Schulpferde besitzt, wird Reitunterricht nur auf Privatpferden erteilt. Unter den rund 300 Vereinsmitgliedern sind etwa 25 aktive Reiter und Reiterinnen. Regelmäßiger Reitunterricht, Lehrgänge und Veranstaltungen zum Thema Horsemanship ergänzen das breit gefächerte Angebot für unsere Mitglieder. Fremdreiter sind zu den Lehrgängen und zu den regelmäßigen Reitstunden gegen eine Hallennutzungsgebühr herzlich willkommen.
Zweck unseres Vereins ist die Förderung des Reit- und Fahrsports, die Durchführung von Pferdeleistungsprüfungen, die Erteilung von Pferdepflege-, Fahr- und Reitunterricht, sowie die Teilnahme an Veranstaltungen anderer Vereine mit gleichgerichteten Bestrebungen (§ 2 Abs. 1 der Vereinssatzung). Daneben unterstützen wir auch die Pferdezucht, indem wir unsere Vereinsanlage für Zuchtstutenprüfungen, Fohlenschauen, Hengstvorstellungen usw. zur Verfügung stellen.
Der Verein verfügt über eine komplett eingerichtete Gaststätte, die in Eigenregie bewirtschaftet wird. Die Gaststätte ist regelmäßig donnerstags ab 18.00 Uhr und Sonntagvormittags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet. Außerdem während der Veranstaltungen.
Die Vereinsstallungen sind an das Haupt- und Landgestüt Marbach verpachtet. Seit jeher haben die Vereinsmitglieder ihre Pferde entweder in eigenen Stallungen oder auf naheliegenden Bauernhöfen untergebracht, sodass sich eine Pferdehaltung auf dem Vereinsgelände erübrigte.
Historischer Abriss:
Seit Ende des 17. Jahrhunderts wurde in Forst Pferdezucht betrieben. Maßgeblich waren es die Fürstbischöfe zu Speyer, die nach dem 30-jährigen Krieg alles daran setzten, der verarmten Landbevölkerung zu bescheidenem Wohlstand zu verhelfen und die geschrumpften Pferdebestände zu vergrößern. Besonders Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn unterstützte die Forster Bauern, denen er im Bruch eine ideale Fohlenweide zur Verfügung stellte. Im Jahre 1829 verfügte Forst über mehr als 30 Zuchtstuten und dies bei nur 742 Einwohnern! Von guter Qualität waren schon damals die Zuchtergebnisse der Forster Bauern, wenn geschrieben wurde, „dass zu Forst immer brauchbare Pferde gezüchtet wurden”.
Am Ende dieser langen Tradition der Pferdehaltung in der Gemeinde Forst stand die Gründung des Reitervereins Forst am 26. Februar 1932. Als Reitdress wurde eine lichtblaue Reitjacke gewählt, die auch heute noch vielen in Erinnerung ist.
Schon im Gründungsjahr, am 11. September 1932, wurde das erste Reitturnier in Forst durchgeführt. Annähernd 2.000 Zuschauer säumten den Reitplatz. Damals wie heute ein Zeichen der Anteilnahme der gesamten Forster Bevölkerung – eines Publikums, das dem Verein bis heute beispiellos treu geblieben ist. Nach diesem ersten Erfolg führte der Verein alljährlich sein Reitturnier durch, das sich wachsender Beliebtheit erfreute und zu dem immer mehr Vereine aus der Umgebung kamen. Es fanden sich außerdem unter den Teilnehmern der Vorkriegszeit Soldaten der Garnisonen Ludwigsburg, Karlsruhe, Rastatt und Heidelberg. Die Forster Reiter beteiligten sich erfolgreich an anderen Reitturnieren der Nachbarvereine und reisten zu diesem Zweck für damalige Verhältnisse weite Strecken bis nach Rastatt und in nördlicher Richtung nach Dossenheim.
Unterbrochen vom Krieg lebte die Vereinstätigkeit 1947 wieder auf und die Mitgliederzahl des Vereins und das Interesse am Reitsport wuchs sprunghaft an. Die Vorreiterrolle des Reitvereins Forst zeigte sich darin, dass in Forst 1947 der Reiterring Hardt und ein Jahr später der Verband der badischen Reit- und Fahrvereine gegründet wurde.
1948 reaktivierte der Verein die alte Tradition der großen Reitturniere auf der Anlage. Seither findet traditionell das große Turnier an Pfingsten statt. Mit den Jahren entwickelte sich diese Veranstaltung zu einem der bedeutendsten Turniere in der Region.
Im Jahre 1958 wurde mit dem Bau der ersten Reithalle begonnen, in der dann auch während der Wintermonate die Ausbildung der Reiter und Pferde erfolgen konnte.
Im Zuge der Errichtung einer unterirdischen Schnellbahntrasse am Rande unserer Reitanlage baute der Verein ab 1980 einen Springplatz, eine vorbildlich große Reithalle, eine Gaststätte sowie weitere Außenanlagen, sodass auch heute zur Ausbildung der Reiterinnen/Reiter und Pferde beste Trainingsbedingungen zur Verfügung stehen.
Bis zum Jahresende 2016 stand auch die Pferdezucht im Fokus des Vereinsinteresses. Das Haupt- und Landesgestüt Marbach pachtete über Jahre hinweg den Vereinsstall und unterhielt in der Decksaison eine Außenstelle auf dem Vereinsgelände. Während der Deckzeit von Februar bis Juni standen jedes Jahr den Pferdezüchtern qualitätsvolle Hengste des Landgestüts im Natursprung zur Verfügung. Dem Zuge der Zeit folgend wurde zusätzlich die künstliche Besamung eingeführt.
Wir danken dem unermüdlichen Engagement unserer Mitglieder, Freunde, Gönner und Sponsoren, die dem Verein eine gute und sichere Zukunft garantieren.